Wir sind als 100.Verein dabei!
Rotation schließt sich der Initiative „Amateursport in Sachsen“ an.
Solidarisch bleiben, gemeinsam handeln
Offener Appell sächsischer Amateur- und Freizeitsportvereine zu „Corona-Lockerungen“
Das Coronavirus hat Alltag und Lebensweise massiv verändert. Das Infektionsrisiko ist hoch, die Unsicherheit vor Mutationen groß und ohne die Wirtschafts- und Überbrückungshilfen wäre die Existenzbedrohung nochmals schlimmer. In Anbetracht der komplexen Gesamtlage sollte dankbar anerkannt werden, wie seriös Deutschland diese Krise bislang bewältigt und die Nerven behalten hat.
Wir, ein offener Zusammenschluss sächsischer Amateur- und Freizeitsportvereine, haben uns bislang vollständig und verantwortungsbewusst an erlassene Verordnungen gehalten, keine Schlupflöcher gesucht und somit den bestmöglichen Beitrag zur Viruseindämmung geleistet.
Doch nun ist es fatal, den Existenzkampf für sämtliche lokale Sportvereine durch eine fortschreitende Bevorzugung exklusiver Anspruchsgruppen zusätzlich zu erhöhen – vielmehr kann und sollte sich daran orientiert werden. Wie sollen Trainer und Ehrenamtliche den Kindern und Jugendlichen an der Basis vermitteln, dass sie noch nicht wieder einzeln auf der Tartanbahn trainieren oder sich zu zweit ein paar Bälle zupassen dürfen, während die U19-, U17- bzw. U15-Altersgruppen von Nachwuchsleistungszentren dieses Privileg längst erhalten haben? Wie sollen die kleineren, finanziell ohnehin arg gebeutelten Vereine den dadurch verstärkten Mitglieder- und Sponsorenschwund noch ausgleichen? Was sind die erarbeiteten und zugelassenen Hygienekonzepte wert, wenn sie nicht angewendet werden dürfen? Mit zunehmender Dauer der Einschränkungen lässt sich leider feststellen, dass die anfangs viel zitierte Solidarität und die gegenseitige Rücksichtnahme schwinden. In der geführten Debatte um Öffnungen und Lockerungen dürfen Einzelinteressen nicht die Sachdebatte überstimmen. Schließlich sind die Amateurvereine oftmals Herzkammer und Anker ihrer Städte. Dass Berufssportler*innen schon seit frühester Pandemiezeit eine Ausnahme darstellen, ist richtig, respektiert und anerkannt. Doch bei Minderjährigen, die zudem in erster Linie schulpflichtig sind, sollte keine Unterscheidung bzw. Spaltung forciert werden. Das Virus differenziert nicht zwischen Vereinsfarben. Es braucht Lösungen, die für den Freizeitsport generell gelten.
Wir bieten allen sächsischen Amateur- und Freizeitsportvereinen an, sich unserem offenen Zusammenschluss anzuschließen. Mit gemeinsamer Stimme möchten wir auf die Ungleichbehandlung innerhalb einer „Branche“ aufmerksam machen sowie mit politischen Entscheidungsträger*innen und Verbänden konstruktiv über Lösungsmöglichkeiten sprechen. Denn das Virus besiegen wir nur als Team und der organisierte Vereinssport in Stadt und Dorf kann nur überleben, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen eine Chancengleichheit zulassen.
Kontakt über den Initiator VfL Pirna-Copitz (Mail-Adresse)